06.04.2015

Rückblick 2. Praktikumsmonat

Schon mein zweiter Monat auf der Abteilung ist bereits vorbei. Neben den üblichen Arbeiten und Weiterbildungen kam dieser Monat neu dazu:
  • Betreuung von Patienten von Eintritt bis Austritt (inkl. alleine geführte Patientengespräche)
  • den Case Report habe ich fertig geschrieben - und bin sogar Erstautorin! Sehr, sehr! nett!
  • die Psychoedukation leite ich nun selber
  • je einen Tag habe ich auf der Akutambulanz, bei der zentralen Aufnahme und auf der Suchtabteilung hospitiert. Ausserdem war ich bei der Genussgruppe dabei sowie bei einem fürsorgerlichen Unterbringungs (FU)-Gespräch durch Amtsarzt beteiligt. Und bei einem Round table mit Sozialdienst, Wohnheim & geschützter Arbeitsstelle habe ich den Assistenzarzt vertreten. Das war sehr interessant. 
Weiter versuche ich mir effiziente Systeme zu erarbeiten. Jetzt als Unterassistentin habe ich dafür noch die Zeit, verschiedene Tools auszuprobieren. Mein Ziel ist es, mit diesen Systemen später als Assistenzärztin speditiv arbeiten zu können. Sobald man den Überblick über die Patienten hat geht weniger vergessen und der Stress wird weniger.
  • Verlaufseinträge: bei den Assistenzarzt- und Oberarztgespräche schreibe ich die Verlaufseinträge. Als kleine Herausforderung versuche ich, den Patienten jeweils aus dem psychiatrischen Auge zu beschreiben - zB "klagsam im Gespräch", "ungeordnete, weitschweifige Gedankengänge" etc. Ist gar nicht so einfach und braucht viel Erfahrung. Ausserdem habe ich bei einer Assistenzärztin ein tolles System abgeschaut: Verlaufseinträge nach SOP. S = subjektiv (was schildert der Patient), O = objektiv (die psychiatrische Sicht) und P = Prozedere (was wird aufgrund des Gespräches verändert). Macht viel Spass und ist schön systematisch, was ich ja sehr mag. Für die Verlaufseinträge habe ich nun also mein System gefunden :-)
  • Überblick über Patienten: Bislang habe ich noch kein praktikabels System erarbeitet. Von einer Übersichtstabelle erhoffe ich mir nämlich, viel schneller Austrittsberichte schreiben zu können, im Computersystem sind die Infos nämlich an verschiedenen Orten gespeichert. Nicht sehr effizient        ;-) Ausserdem ist es auch gut, auf einen Blick zu sehen, was ansteht und wo man aufpassen muss (Labor, besondere Medis, Therapieziele...). Vielleicht hat hierfür jemand mir einen Tipp? 
So sieht momentan die eigen kreierte Übersichtstabelle aus, aber ich bin nicht zufrieden damit, weil ich nämlich nicht sehr oft am Computer bin und sie deshalb nicht ausfülle... Mal schauen, wie es weiter geht!

Die meisten dieser Aufgaben habe ich mir selbst aus eigener Initiative organisiert. Es geht nicht's über Selbstinitiative, damit lerne ich viel mehr und es wird mir nicht langweilig. 

Meine Arbeitstage sind momentan etwas nachteilig gelegen - die meisten Eintritte Ende Woche/ am Wochenende verpasse ich so. Deshalb hoffe ich immer auf Patienteneintritte an meinen Arbeitstagen. 

Insgesamt fühle ich mich wirklich sehr wohl auf der Abteilung. Und es freut mich wirklich sehr, dass sie mich nach dem Staats gleich behalten möchten - und auch nicht aufgeben, obwohl ich den Vertrag als Assistenzärztin in einem anderen Spital bereits unterschrieben habe... Das Leben ist sehr angenehm, wenn man ein gutes Verhältnis mit dem Pflegeteam hat. Sie sind wirklich sehr nett und finden, ich würde schon so viel Ärzteaufgaben übernehmen, dass ich auch nach Tax-Punkten abrechnen könnte ;-)

Aber auch den Spass kommt nicht zu kurz und so habe ich zusammen mit einer Assistenzärztin in einer Pause beim Osternachmittag einen Osterkorb für zu Hause gestaltet :-) 

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